„Die Stimme der Natur“ im Naturpark Altmühltal

Hört man das Wort „Ranger“, so fallen einem berühmte Comics oder Filme ein. Männer in Cowboystiefeln und -hut reiten über Felder, schauen meist etwas grimmig und sorgen für Recht und Ordnung. Dass es das Berufsbild Ranger*in aber tatsächlich auch bei uns gibt und welche Aufgaben damit verbunden sind, das wissen die Wenigsten. Das möchte ich ändern und erzähle deshalb, was wir Ranger*innen im Naturpark Altmühltal täglich machen. Außerdem verrate ich noch ein paar Ausflugsziele hier bei uns in der Region, die garantiert noch nicht jeder kennt.

Hallo, mein Name ist Ann-Katrin Frisch und ich arbeite seit November 2019 als Rangerin im Naturpark Altmühltal. Ich habe in Weingarten bei Ravensburg Umweltbildung studiert und in diesem Jahr die Fortbildung zur geprüften Natur- und Landschaftspflegerin abgeschlossen. Durch die Mischung aus Naturschutz- und Bildungsarbeit ist der Beruf des Naturpark-Rangers für mich ein absoluter Traumjob.

Eine Arbeit mit vielen Facetten

Der Naturpark Altmühltal ist mit seinen 3000 km2 der größte Naturpark in Bayern. Deswegen gibt es auch insgesamt vier Naturpark-Ranger*innen im Altmühltal. Mein Dienstsitz ist in Treuchtlingen und ich bin für den westlichen Teil des Naturparks zuständig. Meine Kolleg*innen Birgitta Hohnheiser und Manfred Bauer sitzen in Eichstätt, Jessica Sonnenschein betreut den östlichen Teil des Naturparks und ist in Kelheim angesiedelt.

©Naturpark Altmühltal e.V

Als Ranger*in ist man mit vielen verschiedenen Aufgaben betraut. Wir kümmern uns nicht nur um Naturschutz- und Landschaftspflegeprojekte, auch die Besucherlenkung und -information sowie die Bildungsarbeit gehören zu unserem Berufsbild. Durch die Vielseitigkeit der Projekte an denen wir arbeiten und die Größe unserer Gebiete, sieht jeder Arbeitstag anders aus. An manchen Tagen komme ich nicht von meinem Schreibtisch weg, an anderen Tagen bin ich nur draußen in meinem Gebiet unterwegs. Dort treffe ich mich oft mit Partnern aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Egal ob Landwirtschaft, Naturschutz, Bildung, Tourismus, Outdoor-Sport oder Politik, wichtig für uns Ranger*innen ist der Kontakt zu allen Interessens- und Nutzergruppen, die im Naturpark Altmühltal aktiv sind.

Aufklärung und Sensibilisierung für den Schutz des Altmühltals

An besucherstarken Tagen wie Wochenenden oder Feiertagen sind wir in besonders sensiblen und schützenswerten Gebieten unterwegs. Dort sprechen wir mit Spaziergängern, Wanderern, Radfahrern, Mountainbikern, Kletterern und Kanufahrern, machen auf die Besonderheit der Gebiete aufmerksam und klären über naturverträgliches Verhalten auf.

Eine weitere Aufgabe der Ranger*innen sind die allgemeinen Gebietsbegehungen. Denn ohne unsere Gebiete zu kennen, können wir unsere Arbeit nicht erledigen. Wir erkunden zum Beispiel Schutzgebiete, Wander- und Radwege und dokumentieren die Entwicklung verschiedener Flächen. Außerdem treffen wir immer wieder auf Menschen, durch die wir viel über die Region erfahren, sowohl über positive Entwicklungen als auch über Probleme oder Defizite. Das gibt uns einen guten Einblick und wir können neue Ideen für Naturschutz-, Forschungs- oder Bildungsprojekte generieren.

„Man trifft immer wieder Menschen, die uns ihre Eindrücke schildern, so dass wir viel über die Region erfahren.“

Ann-Katrin Frisch

Geheimtipps im Naturpark Altmühltal

Wer im Naturpark Altmühtal unterwegs ist, kann sich über unzählige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung freuen. Es gibt abwechslungsreiche Wander- und Fahrradtouren, Bootswanderrouten auf der Altmühl, Steinbrüche, in denen man selbst auf die Suche nach Fossilien gehen kann und vieles mehr! Wer es etwas ruhiger und entspannter mag, der kann sich bei den Geheimtipps umschauen, die der Naturpark zusammengetragen hat. Hier findet man ruhige Wege, wenig befahrene Radstrecken oder versteckte Naturschönheiten abseits der beliebten Hauptrouten.

Ein wunderschöner Blick über das Tal – Die Ruine der St. Katharinen-Kapelle

Eines dieser wenig frequentierten Ziele ist die Ruine der St. Katharinen-Kapelle in Hechlingen am See. Die Ruine auf dem sogenannten Kapellbuck (585 Meter) ist über einen wunderschönen Hohlweg vom Ort Hechlingen aus erreichbar. Bei klarer Sicht hat man einen herrlichen Rundumblick auf den Hahnenkammsee, die sanften Hügel der Mittelgebirgslandschaft und ins Ries. Der Kapellbuck, auf dem die Ruine steht, weist die typische Magerrasenvegetation der Südlichen Frankenalb auf. Kennzeichnende Pflanzen sind unter anderem die Küchenschelle, der Frühlingsenzian und die Silberdistel. Eine weitere Besonderheit sind die Osterdorfer Löcher bei Pappenheim. Dabei handelt es sich um ein Dolinenfeld. Ein paar der Erdlöcher haben einen Durchmesser von zwei bis drei Metern, senkrechte Wände und sind mehrere Meter tief. Also Vorsicht! Auch das Naturschutzgebiet Laubenbuch bei Rothenstein gehört zu diesen versteckten Schönheiten. Den Hauptbestand bildet ein Eichen-Hainbuchenwald mit Buche, Esche und Bergahorn. Es gibt aber auch eine große Menge nahezu freistehender, bis zu 300 Jahre alter Eichen.

Lernen in der Natur

Als Umweltpädagogin liegen mir auch die zahlreichen Lehr- und Erlebnispfade im Naturpark Altmühltal besonders am Herzen. Wer etwas über die Natur und ihre Kreisläufe, über die Archäologie, Geologie und Geschichte der Altmühljuraregion erfahren möchte, wird bei der Vielzahl der unterschiedlichen Themen, die die Lehr- und Erlebnispfade behandeln, sicher fündig!

Wer noch mehr über die Arbeit der Naturpark-Ranger*innen und über den Naturpark Altmühltal erfahren möchte, kann sehr gerne auf unserer Homepage vorbeischauen. Neben vielen Informationen rund um den Naturpark findet man auch eine große Sammlung von Ideen und Tipps für Wanderungen, Radtouren und andere Freizeitaktivitäten. Und natürlich sind wir auch bei Facebook und Instagram aktiv und freuen uns über neue Follower. Der Naturpark Altmühltal ist durch seine zentrale Lage in Bayern sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, viele Ortschaften sind an das Bahnnetz angeschlossen und mit dem VGN (Verkehrsverbund Großraum Nürnberg) sowie dem VGI (Ingolstädter Verkehrsgesellschaft) erschließen zwei große Verkehrsgesellschaften das Gebiet. Weiterhin verkehren an den Wochenenden von Frühjahr bis Herbst FreizeitBusse mit Fahrradanhängern in der Region. Nähere Informationen hierzu stehen auf der Homepage des Naturparks bereit. Abschließend möchte ich persönlich noch auf angemessenes Verhalten in Frankens Natur verweisen, um diese nachhaltig zu schützen und zu bewahren.

Beteilige dich an der Unterhaltung

    Super anschauliche und interessante Beschreibung des Berufs Ranger, aber auch der Region. Weckt richtig Lust hin zu fahren und zu entdecken; sehr sympathisch auch die Verfasserin, Ann Kathrin – da wünscht man sich gleich eine Sonderführung durch den Naturpark. Danke, es hat viel Freude gemacht, das alles zu lesen.

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      Tourismusverband Franken e.V.30. November 2021 um 9:30 Uhr

      Hallo Frau Dr. Haslinger,

      danke für Ihren Kommentar!
      Das Altmühtal und seine einzigartige Natur sind schon etwas etwas Besonderes und deswegen wirklich schützenswert!

      Schauen Sie sich gerne auch die Blogbeiträge aus den anderen fränkischen Regionen an und stöbern Sie sich durch das Reiseland Franken!

      Mit freundlichen Grüßen
      Ihr Team des Tourismusverband Franken

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