Mein perfekter Tag in … Nürnberg
Einmalige Geschichte, Bauwerke mit großer Historie und kulinarische Schmankerl – das alles hat die ehemals Freie Reichsstadt Nürnberg in der Städteregion Nürnberg zu bieten. Nicht nur zur Weihnachtszeit, wenn auf dem Nürnberger Hauptmarkt der weltbekannte Christkindlesmarkt mit allerhand Leckereien lockt, lohnt sich also ein ausgiebiger Städtetrip.
Wie sieht ein perfekter Tag in einer der 15 Fränkischen Städte aus? Mit dieser Frage im Gepäck haben sich unsere Redakteur:innen aufgemacht und die Fränkischen Städte einen Tag lang ausgekundschaftet. Die heutige Entdeckungstour führt durch Nürnberg: Dort lässt man sich nicht nur die Nürnberger Bratwürste und den Lebkuchen schmecken, sondern erlebt Geschichte!
Stadtrundgang und Besuch im Albrecht-Dürer-Haus
Mein Tag beginnt in der Nürnberger Altstadt, dem Herzen der Stadt. Bei einer Stadtführung erkunde ich die Bauwerke, Gassen und Geschichten innerhalb der historischen Stadtmauern. Hat man vom Hauptmarkt aus, vorbei an der Sebalduskirche, den Weinmarkt in Richtung Westen passiert, fühlt man sich urplötzlich ins Mittelalter zurückversetzt: In der Weißgerbergasse findet sich Nürnbergs größtes Ensemble alter Handwerkerhäuser im Fachwerkstil. Statt der im Mittelalter ansässigen Gerber, die der Gasse ihren Namen verliehen, beleben heute kleine Cafés, Bars und Läden die Weißgerbergasse. Ein geschichtliches Detail: Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Häuser nahezu komplett zerstört und dann nach Kriegsende im Fachwerkstil wiederaufgebaut.
Bei meinem Streifzug durch die Gassen Nürnbergs tauche ich während eines Besuchs im Albrecht-Dürer-Haus auch in das Leben und Wirken von Deutschlands berühmtesten Renaissance-Maler ein. Die ehemalige Mal- und Druckwerkstatt, in der Dürer fast 20 Jahre lang lebte und arbeitete, beheimatet heute ein Museum. Eine Besonderheit ist der Rundgang durch Dürers Wohnstube, Küche und Malerwerkstatt, geführt von einer Schauspielerin, verkleidet als Dürers Ehefrau Agnes.
Genuss im Schatten der Kaiserburg
Nach der Stadtführung führt mich mein Spaziergang durch die belebte Nürnberger Innenstadt und die dort gelegene Fußgängerzone, eine der größten Europas. Eine Stärkung zu Mittag finde ich in der Historischen Bratwurstküche „Zum Gulden Stern“ mit typisch fränkischer Küche. Ich entscheide mich für die bekannteste Wurstspezialität der Stadt: die Nürnberger Rostbratwürste. Sie werden entweder im Brötchen (auf fränkisch: “Weggla”) oder mit Sauerkraut und Bauernbrot aus der Region serviert.
Anschließend besuche ich gut gestärkt Nürnbergs Wahrzeichen – die Kaiserburg, die seit fast 1000 Jahren auf dem Burgfelsen hoch über der Stadt thront, und genieße den traumhaften Blick über Nürnberg und das Umland. Auf der Suche nach einer „süßen Pause“ kommt mir das Nürnberger Gebäck schlechthin in den Sinn – die weit über Franken hinaus bekannten Nürnberger Lebkuchen. Ich habe die Qual der Wahl zwischen einer Vielzahl von „Lebküchnern“: Die Gebr. Fraunholz Elisenlebküchnerei, Lebkuchen Schmidt, die Wicklein Lebküchnerei oder das Neef Confiserie Café liegen direkt auf meinem Weg von der Burg zurück hinunter in die Altstadt.
Mein Tipp: Wer in der Vorweihnachtszeit einen Tag in Nürnberg plant, sollte unbedingt den Nürnberger Christkindlesmarkt besuchen und dort die Lebkuchen genießen.
Nürnberger Unterwelten und köstlicher Abschluss
Nach der süßen Stärkung unterhalb der Burg führt mich mein anschließender Besuch der Historischen Felsengänge hinein in ein verborgenes Labyrinth aus Kellern weit unter dem Treiben der Stadt. Vor knapp 700 Jahren wurden diese Keller zur Reifung des bekannten Nürnberger Rotbieres in den Sandstein der Altstadt geschlagen. Im Kellergewölbe unterhalb des Rathauses können obendrein bei einer Führung die mittelalterlichen Lochgefängnisse aus dem 14. Jahrhundert besichtigt werden.
Zum Abendessen habe ich mich für eines der traditionellen Wirtshäuser der Stadt entschieden. In der Hausbrauerei Altstadthof genieße ich weitere fränkische Spezialitäten: ein Schäufele mit Kloß und ein kühles Rotbier. Auf dem Heimweg treffe ich am Hauptmarkt die Nürnberger Nachtwächterin, die in Gewand und mit Hut, Horn und Holzstock ausgerüstet bei einer Tour durch die nächtliche Altstadt die spannenden Lebensgeschichten und Schicksale von Ratsherrn, Kaufleuten und Handwerkern genauso wie von Armen, Verfolgten und Betrügern erzählt. Ein perfekter Abschluss für meinen Tag in Nürnberg!
Egal ob aktive Auszeit oder zum Eintauchen in die Geschichte – wer hat nun Lust auf einen Besuch in Nürnberg bekommen? Die Stadt ist via Fernbus oder mit dem Zug problemlos zu erreichen – alle Informationen zur autofreien Anreise sowie alles Weitere zu einem Besuch in Nürnberg unter: tourismus.nuernberg.de. Weitere spannende Stadt-Geschichten und Einblicke zu Nürnberg und in seine Besonderheiten gib es unter: www.die-fraenkischen-staedte.de/nuernberg/.