Nürnberger Land: Genüsse der direkten Art
Genuss im Nürnberger Land: Von Kleinviehberg aus, einem Ortsteil von Pommelsbrunn, sorgt Direktvermarkterin Sabrina Pickelmann mit Aufstrichen, Soßen und Pestos für gut gefüllte Vorratskammern. Außerdem setzt sie sich als Vorsitzende des Vereins „Heimat aufm Teller“ für die Zusammenarbeit von Erzeugerinnen und Gastronomen ein.
Mein Name ist Barbara Keil, ich bin an der Grenze zum Reiseland Franken aufgewachsen und habe schon als Kind gern meine fränkischen Verwandten besucht. Die Vielfältigkeit der Region ist mir erst bewusst geworden, als ich anfing beruflich als Redakteurin nach Franken zu reisen. Jeder Ausflug bietet neue überraschende Entdeckungen und spannende Begegnungen mit den Menschen vor Ort!
Mit den Hausbesuchen begleiten wir Einheimische bei ihrem täglichen Wirken im Urlaubsland Franken. Heute lasse ich mich von Sabrina Pickelmann in ihrer „Vorratskammer“ verköstigen.
Wie es zur „Vorratskammer“ kam
Steil führt die schmale Straße zwischen Wald und Wiesen den Berg hinauf. Weit oben liegt ein Dorf – ein paar Häuser, Scheunen, dazwischen alte Nussbäume. Sabrina Pickelmann erinnert sich noch gut an ihren ersten Besuch auf dem Hof der zukünftigen Schwiegereltern in Kleinviehberg: „Ich habe das Ortseingangs- und das Ortsausgangsschild im gleichen Moment gesehen“ – und fügt lakonisch hinzu: „Es war nicht gleich romantisch.“
Doch die damals erst 17-Jährige machte bei diesem ersten Besuch nicht nur Bekanntschaft mit ihrem heutigen Zuhause, sondern – ohne es zu ahnen – auch mit ihrer beruflichen Zukunft. Denn die Schwiegermutter in spe tischte als Beilage verschiedene eingelegte Salate auf, die Sabrina Pickelmann besonders gut schmeckten. „Ich habe sie gefragt, wo sie diese gekauft hat“, erzählt sie. Aber es war alles selbstgemacht.
Einige Jahre, eine Ausbildung zur Hotelfachfrau und drei Kinder später ist Sabrina Pickelmann diejenige, die für eine gut gefüllte Vorratskammer sorgt – und das längst nicht mehr nur zu Hause. Die Leidenschaft fürs Einmachen und Einkochen hatte sie gepackt und irgendwann „hat es die eigene Vorratskammer gesprengt“. 2014 beschloss sie deshalb, ihre Passion zum Beruf zu machen und ihre Spezialitäten zu verkaufen. Heute steht „Die Vorratskammer“ auf Wochenmärkten in Lauf an der Pegnitz, Hersbruck und Fürth sowie im Hofladen in Kleinviehberg und per Online-Shop allen offen, die regionale Qualität genießen möchten.
Regionalität bei „Heimat aufm Teller“
Der Geschmack ihrer Marmeladen, Salate oder Aufstriche steht bei Sabrina Pickelmann an erster Stelle. „Aber für die Regionalität schlägt mein Herz“, erklärt sie. Deshalb ist sie auch erste Vorsitzende des Vereins „Heimat aufm Teller“, der seit fast 20 Jahren Gastronomen und Erzeugerinnen im Nürnberger Land zusammenbringt. Ziel ist es, Produkte anzubieten, die kurze Wege haben, Landschaft und alte Sorten zu schützen und Gästen zu zeigen, wo die Lebensmittel auf dem Teller herkommen. Deshalb schreiben die teilnehmenden Gastronomen die Namen ihrer „Heimat aufm Teller“- Lieferanten auch in die Speisekarte. „Dann kann jemand im Nachgang zum Beispiel sagen: Die Kartoffeln haben mir so gut geschmeckt, die hole ich mir jetzt für daheim“, erklärt die Vorsitzende.
„Für die Regionalität schlägt mein Herz.“
Sabrina Pickelmann
Das Angebot der Mitglieder reicht von Gemüse über Fisch und Fleisch bis zu Edelbränden oder Honig. Damit haben auch die Küchenchefs viele Möglichkeiten. Außerdem gibt es immer wieder gemeinsame Aktionen. Die Zusammenarbeit ist geprägt vom Verständnis dafür, dass nicht immer alles unbegrenzt verfügbar ist – oder, wie Sabrina Pickelmann es ausdrückt: „Der Erntekalender bestimmt ganz maßgeblich meinen Produktionsalltag.“ Viele Zutaten bekommt sie aus eigenem Anbau und von anderen regionalen Direktvermarktern. Wenn so im Sommer Badewannen voller Kirschen, Tomaten oder Erdbeeren bereitstehen, erwacht die Kreativität der Einmach-Expertin. Diese wird durch den Austausch mit anderen Marktbeschickern ebenso genährt wie durch Bücher oder die Au-Pairs, die schon bei den Pickelmanns gelebt haben.
Vielfalt mit saisonalen Produkten
Wenn neue Kreationen den ersten Test im Familienkreis bestanden haben, kommen sie ins Sortiment. Dann warten zum Beispiel Kirsch-Ketchup, Erdbeer-Campari-Marmelade oder auf italienische Art eingekochter Sugo auf die Genießer:innen. Die Direktvermarkterin setzt so auf Vielfalt statt auf Masse: „Ich produziere kleine Chargen. Das sorgt für Abwechslung: für mich und für die Kunden.“ Auch alte, teilweise in Vergessenheit geratene Sorten bringt Sabrina Pickelmann den Kunden wieder näher. Wer Kornelkirsche, Felsenbirne oder Mädesüß kennenlernen möchte, ist bei ihr richtig. Das Angebot wechselt je nach Saison. Ist etwas gerade aus, empfiehlt sie den Kunden eine Alternative. Das kommt gut an – wohl auch, weil sie die Marktbesucher persönlich berät und ihnen erklären kann, wie die Produkte entstanden sind oder wo die Zutaten herkommen. „Da gibt es eine besondere Wertschätzung“, beschreibt sie das Verhältnis zu den Kunden, „weil es so direkt ist – deshalb heißt es ja auch Direktvermarktung.“
Noch mehr Inspiration im Video: www.sat1.de
Nun? Wer möchte sich selbst von den eingemachten Spezialitäten aus der „Vorratskammer“ überzeugen zu lassen? Unter www.die-vorratskammer.de sind alle weiteren Informationen zu finden. Alles rund um den Verein „Heimat aufm Teller“ ist unter www.heimat-aufm-teller.de nachzulesen. Im Nürnberger Land kann man sich übrigens nicht nur wunderbar regional verköstigen lassen – sanfte Hügel zum Radfahren und Wandern, erlebnisreiche Burgen und Ruinen sowie tiefblaue Gewässer für eine erfrischende Abkühlung laden dazu ein, die Region kennen zu lernen: www.urlaub.nuernberger-land.de. Eine bequeme, autofreie An- und Abreise gewährleistet das gut ausgebaute Bus- und Bahnstreckennetz und die Nähe zum Verkehrsknotenpunkt Nürnberg – weitere Details unter www.urlaub.nuernberger-land.de/planen-buchen/anreise-mobilitaet.
Köstlich sieht das in jedem Fall aus;)
Martin
Hallo Martin,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Wenn dir die „Vorratskammer“ gefällt, dann schau dich doch gerne noch weiter im „Genießerland Franken“ um. Zu den vielen regionalen Erzeugnissen passt vielleicht ein Schluck Frankenwein oder heimisches Bier, die beide wunderbar die fränkische Küche ergänzen.
Liebe Grüße
Das Team des Tourismusverband Franken