Mein perfekter Tag in…Eichstätt
Wer gerne eine Zeitreise zurück in die Ära des Barock unternehmen will, ist in der Universitätsstadt Eichstätt – gelegen im wunderschönen Naturpark Altmühltal – genau richtig. Prachtbauten aus dem 18. Jahrhundert, grüne Natur direkt an der Altmühl sowie verträumte Gassen warten darauf, entdeckt zu werden.
Wie sieht ein perfekter Tag in einer der 15 Fränkischen Städte aus? Mit dieser Frage im Gepäck haben sich unsere Redakteur:innen aufgemacht und die Fränkischen Städte einen Tag lang ausgekundschaftet. Heute führt sie eine Reise auf den Spuren der Vergangenheit in die Barockperle Eichstätt.
Barockperle mit (Ur-)Geschichte
Mitten im Naturpark Altmühltal liegt die Barock-, Bischofs- und Universitätsstadt Eichstätt. Die unzähligen Sakralbauten, die verträumten Gassen, sowie ein vielfältiges kulturelles und kulinarisches Angebot locken Jahr für Jahr Gäste in die Stadt. Das Beste dabei ist, dass die wichtigsten Sehenswürdigkeiten alle nur einen Steinwurf voneinander entfernt liegen. Ideal also, um die Stadt zu Fuß zu erkunden.
Weithin gut sichtbar liegt die Willibaldsburg stolz und erhaben über Eichstätt. Die um 1353 erbaute Burganlage diente bis ins 18. Jahrhundert den Eichstätter Fürstbischöfen als Sitz. Heute beherbergt die Burg das Jura Museum, welches auch meine erste Anlaufstation war. In seinem Inneren taucht man vollkommen ein in die Welt der Fossilien: Fische, Krokodile, Krebse und Flugsaurier, die einst den Eichstätter Raum bevölkerten und als Versteinerungen im Kalkstein rund um Eichstätt die Jahrmillionen überdauert haben. Eines der eindrucksvollsten Exponate ist ein Original des Urvogels Archaeopteryx. Er ist der Star im Archaeopteryx-Saal, der sich der Evolution der Vögel und des Fliegens widmet.
Im Schutz der Burgmauern liegt außerdem der Bastionsgarten. Er ist ein Nachfahre des weltberühmten „Hortus Eystettensis“, dessen Pflanzenwelt in einem der schönsten und prachtvollsten Gartenbücher der Welt verewigt wurde. Deshalb sind die Beete im heutigen Garten auch wie die Seiten eines Buches angelegt. Der Eintritt in diesen wunderbaren Garten ist auch noch kostenlos. Der kurze Fußmarsch hoch zur Burg lohnt sich also in jedem Fall!
Residenzplatz, Dom und Hofgarten
Im Stadtzentrum wirkt Eichstätt wie ein barocker Traum: Das schönste Beispiel hierfür ist meines Erachtens der Residenzplatz. Im 18. Jahrhundert geschaffen, verzaubert der Platz noch heute schon beim ersten Anblick. Das Highlight bildet der zentrale Marienbrunnen mit der Mariensäule, welcher unter der Leitung des italienischen Barockbaumeisters Maurizio Pedetti gebaut wurde. Für mich geht es von hier aus weiter zum Eichstätter Dom. Die ursprünglich mittelalterliche Kathedrale vereint heute verschiedene architektonische Stile harmonisch miteinander. So ist zum Beispiel die Westfassade zwischen 1716 und 1718 ganz im Stil des Barock entstanden, der äußerst sehenswerte Kreuzgang hingegen stammt aus der spätgotischen Bauphase.
Wahrhaft idyllisch wird es dann anschließend im barocken Hofgarten der Eichstätter Sommerresidenz. Am Ufer der Altmühl gelegen, wurde der Bau ab 1745 für die Eichstätter Fürstbischöfe erbaut und dient heute als Verwaltungssitz der Universität. Der Hofgarten lädt mit seinen unzähligen Bäumen und Bänken zum Verweilen ein – hier kann man dem Alltag wunderbar entfliehen.
Für eine kleine Stärkung zwischendurch gibt es in Eichstätt ebenfalls viele Möglichkeiten. Gerade im Stadtzentrum findet man viele Restaurants und Cafés. Mich zieht es ins Restaurant Ståderer. Die Terrasse des Restaurants bietet einen herrlichen Blick auf die Altmühl und die idyllisch grüne Natur – übrigens das perfekte Umfeld für Wanderungen oder Ausflüge mit dem Rad!
Eichstätt und das Altmühltal kennenlernen
„Eichstätt zum Kennenlernen“ nennt sich die öffentliche Stadtführung, welcher ich mich am Nachmittag anschließe. Sie führt mich kurzweilig durch die Stadt, in der einst die Fürstbischöfe regierten. Deren Einfluss ist auch ganz deutlich an jeder Ecke sichtbar – prachtvolle Bauten, wohin das Auge schaut. Im Anschluss spaziere ich weiter zum ehemaligen Kloster Notre Dame de Sacre Coeur – ein weiteres Beispiel der barocken Baukunst Eichstätts mit einer sehenswerten freskengeschmückten Kuppelhalle. Vor allem aber dient es heute dem Informationszentrum Naturpark Altmühltal als Heimat. Beim Streifzug durch die interaktive Ausstellung lausche ich der Musik des im Naturpark Altmühltal geborenen Komponisten Christoph Willibald Gluck. Hier begegne ich römischen Legionären oder den Faschingsgestalten der „Fasenickl“. Der Hof des ehemaligen Klosters birgt zudem mit dem Biotopgarten ein grünes Kleinod. Für mich ist das der perfekte Abschluss eines wunderbaren Tages in Eichstätt!
Nun? Auch Lust bekommen auf barocke Pracht, bischöfliche Architektur und entspannte Stunden an der Altmühl? Weitere Informationen dazu gibt es unter www.eichstaett.de, noch mehr Inspiration unter www.die-fraenkischen-staedte.de/eichstaett/. Über die Linie Ingolstadt-Treuchtlingen sowie Schnellbuslinien ab Ingolstadt ist Eichstätt bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Alles Weitere zum ÖPNV in und um Eichstätt unter: www.eichstaett.de/bus_bahn/