Coburg.Rennsteig: Beginn eines neuen Bierkapitels

In der Urlaubslandschaft Coburg.Rennsteig ist in Sachen Bier eine echte Institution zu
Hause: Seit 1492 wird beim Grosch in Rödental der Sudkessel angeheizt. Im brandneuen
Sudhaus schreibt nun die nächste Generation der Familie an ihrer eigenen Biergeschichte.

Das Jahr 1492 ist untrennbar verbunden mit der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus. Weit davon entfernt, im kleinen Rödental, erhielt zeitgleich eine Schankstätte von den Herren von Rosenau das Braurecht – die Geburtsstunde der Grosch’n Biere. Auf den ersten Blick scheinen beide Ereignisse nichts miteinander zu tun zu haben, doch es ist das Bier, das sie zusammenbringt.

© Braugasthof Grosch

Neuer Hopfen für Europa

Auf dem Rückweg hatte Christoph Kolumbus nämlich eine kostbare Fracht an Bord: bis dahin in der Alten Welt unbekannte, hocharomatische Hopfensorten. Genau diese verleihen dem „Anno 1492“, das heute beim Grosch im Bierglas lockt, seine Aromen von Tropen und Zitrusfrüchten. „Bei uns hat jedes Bier seine eigene Geschichte“, erklärt Kerstin Pilarzyk nicht ohne Stolz. Zusammen mit ihrem Mann Christof lenkt sie seit 2002 die Geschicke des Groschs samt Gasthof, Brauerei und Hotel. Ihre Familiengeschichte als Gastgeber reicht bis 1425 zurück, als die Schankstätte das erste Mal erwähnt wurde.

„Jedes Bier hat seine eigene Geschichte.“

Kerstin Pilarzyk

In den vergangenen Jahrhunderten hatte das Wirtshaus zudem die Funktion einer Zollstation. „Sogar Martin Luther ist hier mehrmals eingekehrt“, erzählt Kerstin Pilarzyk. Auch diesen Teil der Geschichte spiegeln die Grosch’n Biere wider. Wie wäre es zum Beispiel mit dem mahagonifarbenen „Fuhrmannstrunk“ oder dem unfiltrierten „Luthertrunk„, der als Biobier mit vier verschiedenen Malzen gebraut wird? Oder doch lieber ein prickelnd feinherbes Prinz-AlbertPils, benannt nach dem auf Schloss Rosenau in Rödental geborenen Gemahl der englischen Königin Victoria?

© Braugasthof Grosch

Bei der Auswahl des passenden Biers hilft Kerstin Pilarzyk gerne. „Meine Leidenschaft ist der Service“, so die Chefin: „Ich war schon immer ein richtiges Gasthofkind.“ Mit viel Begeisterung kümmert sie sich darum, dass sich die Gäste im Gasthof und in den 44 modernen Zimmern des Brauhotels rundum wohl fühlen. Für ihre Ausbildung und die ersten Berufsjahre hatte die Rödentalerin ihre Heimat verlassen – und kehrte schließlich mit Christof zurück: „Als Betriebswirt hat er frisches Blut in den Grosch gebracht und sich gleichzeitig vollkommen ins Brauwesen eingelebt.“

Aus alt mach neu

Die Liebe zum Bier scheint bei den Pilarzyks tatsächlich Familiensache zu sein. Sowohl Kerstin als auch Christof sind Biersommeliers – ebenso wie Sohn Joshua, der als Hotelfachmann auch betrieblich in die Fußstapfen seiner Eltern tritt. „Es ist einfach ein Traum, wie er über Bier spricht“, lobt ihn seine Mutter. Eher ein Alptraum war es jedoch, als vor einiger Zeit ein Riss im Sudkessel des Brauhauses entdeckt wurde und eine große Investition im Raum stand. Die Familie entschied sich, mit einer komplett neuen Brauerei in die Zukunft zu starten – und zwar nicht auf dem Grosch Gelände, sondern wenige Gehminuten entfernt in einer einstigen Massemühle des Porzellanherstellers Goebel. Das alte Brauhaus beleben die Groschs seitdem bei Brauereiführungen mit anschließender Bierprobe und zünftigem Menü.

© Braugasthof Grosch

„Die neue Brauerei ist vor allem die Spielwiese unseres Sohnes“, betont Kerstin Pilarzyk: „Zusammen mit unserer jungen Braumeisterin Silvana Goller hat er bei den Planungen das Heft in die Hand genommen.“ So war es ihnen unter anderem ein Anliegen, dass alle internen Abläufe klimaneutral werden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In nur wenigen Monaten war Joshuas und Silvanas neues Reich betriebsfertig und die beiden machten sich an die Probesude. „Wir haben außerdem bewusst den jährlichen Bierausstoß von 4.000 Hektolitern auf 1.000 reduziert.

Parken in erster Reihe und viele Extras

Das macht es entschieden einfacher, neue Sorten auszuprobieren“, ergänzt Kerstin Pilarzyk. Solch eine neue Sorte ist etwa das „Victoria Helles“, gebraut nach einem Rezept der jungen Braumeisterin und „duftend wie die Sommerwiese vor Schloss Rosenau“. Mit der neuen Brauerei wird sich also höchstwahrscheinlich auch die Bandbreite der Grosch’n Biere ändern, so Kerstin Pilarzyk: „Das Prinz Albert Pils, das Victoria Helle und der Fuhrmannstrunk bleiben auf alle Fälle, alles andere ist in Bewegung.“

© Sisi Wein

Erhältlich sind die Biere übrigens nur direkt beim Grosch. Dafür – so verkündet ein Schild – parken Bierabholer:innen in der ersten Reihe. Überhaupt können Grosch-Fans als Teilhabende der neuen Brauerei ganz vorne mit dabei sein. Als „Rendite“ gibt es nicht nur Gutscheine für die Grosch’n Biere und Übernachtungen im Brauhotel, sondern auch Extras wie Vorkaufsrechte für Sondereditionen oder exklusive Verkostungen mit Vier-Gänge-Menü: Eine Investition in die Bierkultur, die den Grosch in die nächsten 500 Jahre seiner Geschichte führen wird.

Wer nun Lust bekommen hat, den Grosch und die Region Coburg.Rennsteig kennenzulernen, der sei herzlich eingeladen. Weitere Informationen zum Brauereigasthof gibt es unter: www.der-grosch.de. Mehr zu Outdoor und Erlebnisregion Coburg.Rennsteig gibt es unter: www.coburg-rennsteig.de. Dort finden sich auch alle Informationen zur Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von BEG und VGN.

Sisi Wein

Verfasst von Sisi Wein
am 28. Juni 2024 unter Allgemein, Bierland Franken mit den Schlagwörtern Bier, Coburg.Rennsteig, Gastronomie, Übernachtung.

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