UNESCO-Welterbe in Franken: Eine Zeitreise ins Markgräfliche Opernhaus Bayreuth

Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Getreu diesem Motto stellen wir euch in unserer Serie die UNESCO-Welterbestätten Frankens vor. Heute ist Bayreuth an der Reihe – eine Stadt, bei der die meisten wohl zunächst an die international bekannten Richard-Wagner-Festspiele denken. Doch Bayreuth hat noch weit mehr zu bieten, denn es gilt auch als Heimat eines der prächtigsten Juwele der UNESCO-Welterbeliste. Die Rede ist vom Markgräflichen Opernhaus. Einem Meisterwerk der barocken Architektur, das seine Besucher:innen in eine andere Zeit entführt und eine unvergessliche Erfahrung verspricht.

Was macht einen Besuch an einer der fünf UNESCO-Welterbestätten in Franken so besonders? Unsere Journalist:innen haben sich auf Entdeckungsreise begeben, um die faszinierendsten Orte der Region kennenzulernen. Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth, ein Juwel des Barocktheaters, begeistert mit seiner prächtigen Ausstattung und außergewöhnlichen Akustik. Die detailreich gestaltete Innenausstattung, geprägt von kunstvollen Holzschnitzereien und prachtvollen Gemälden, entführt Besucher:innen in die Welt des 18. Jahrhunderts. Das Opernhaus gilt als eines der schönsten und besterhaltenen Theater dieser Epoche und zeugt von der kulturellen Vision der Markgräfin Wilhelmine.

UNESCO-Welterbestätten sind herausragende Zeugnisse der Menschheits- und Naturgeschichte. Das Markgräfliche Opernhaus zählt als Juwel des Barocktheaters zu den fünf Welterbestätten, die in Franken liegen.

Ein architektonisches Meisterwerk voller Geschichte

Wer nach Bayreuth reist, kann aus einem wahren Schatz an Sehenswürdigkeiten und kulturellen Programmpunkten auswählen. Das Markgräfliche Opernhaus jedoch ist ein Ort, den man auf keinen Fall verpassen sollte. Von außen wirkt es auf den ersten Blick beinahe etwas unscheinbar, doch wer sich ins Innere begibt, wird mit einer wahren barocken Pracht belohnt. Kaum überraschend also, dass das Opernhaus von der UNESCO 2012 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde.

© Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH / Meike Kratzer

Wilhelmines kulturelles Erbe: Das Herzstück des Barocks

Das Markgräfliche Opernhaus wurde auf Geheiß der Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth erbaut, einer Frau, die nicht nur als eine große Mäzenin der Künste, sondern auch als eine talentierte Musikerin und Komponistin anerkannt war. Ihre Vision war es, einen Ort zu schaffen, an dem die Künste gedeihen und die Kultur der Aufklärung gefeiert werden konnte. Wilhelmine beauftragte den berühmten Theaterarchitekten Giuseppe Galli Bibiena mit der Planung dieses einzigartigen Bauwerks, das in weniger als vier Jahren (von 1744 bis 1748) erbaut wurde und heute als einer der schönsten und am besten erhaltenen Barocktheatersäle Europas gilt. Der opulente Zuschauerraum, gekrönt von einem beeindruckenden Deckenfresko und das üppig verzierte, hölzerne Innenleben des Theaters zeugen von der kulturellen Blütezeit unter Wilhelmines Herrschaft und ihrem unermüdlichen Engagement für die Künste.

Ein Ort voller kultureller Veranstaltungen

Das Markgräfliche Opernhaus ist nicht nur ein Denkmal historischer Bedeutung, sondern auch ein lebendiger Ort der Kultur. Fünf Jahre lang wurde das Opernhaus umfassend renoviert, bevor es im April 2018 seine Tore für Besucher:innen erneut öffnete. Seitdem dient es wieder als Schauplatz für eine Vielzahl von kulturellen Veranstaltungen. Von klassischen Konzerten über Opernaufführungen bis hin zu Balletten und modernen Theaterstücken finden hier Events statt, die die kulturelle Vielfalt und das künstlerische Erbe Bayreuths widerspiegeln.

© BMTG / Max Hörath

Das angrenzende Museum: Eine Reise durch die Zeit

Direkt neben dem Opernhaus lädt das dazugehörige Museum Besucher:innen ein, tiefer in die Geschichte und die kulturellen Schätze des Theaters einzutauchen. Das Museum bietet eine beeindruckende Sammlung von Artefakten, die die Geschichte des Opernhauses und seine Bedeutung im kulturellen Leben von Bayreuth beleuchten. Besucher:innen können Originalkostüme, Bühnenbilder und musikalische Instrumente bewundern, die aus der Zeit der Markgräfin Wilhelmine stammen und einen Einblick in die damalige Theaterwelt bieten.

Bierkultur pur in Bayreuth

So viel eindrucksvolle Geschichte macht hungrig und durstig! Also beschließe ich, zum Ausklang meines Tages in Bayreuth noch die Maisel’s Bier-Erlebnis-Welt zu besuchen. Vom Markgräflichen Opernhaus sind das gerade mal 15 Minuten zu Fuß. Dieses Museum, das als das größte Biermuseum der Welt im Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet ist, bietet auf 4.500 Quadratmetern einen umfassenden Einblick in die Biergeschichte und das moderne Brauhandwerk. Die Führung durch das historische Brauereigebäude des 19. Jahrhunderts präsentiert eine faszinierende Sammlung von Brauereiartefakten, darunter glänzende Kupferkessel und seltene Emailleschilder.

© FrankenTourismus / Holger Leue

Kulinarischer Ausklang im „Liebesbier“

Den Tag beschließe ich dann im Restaurant Liebesbier, das zum Brauereikomplex gehört. Hier wird das Brauwasser direkt aus dem Fichtelgebirge bezogen, was den Bieren eine besondere Qualität verleiht. Das Angebot umfasst 21 Biere vom Fass und über 80 Flaschenbiere, die das fränkische Brauhandwerk widerspiegeln. Neben der beeindruckenden Bierauswahl bietet das „Liebesbier“ auch hausgemachte Limonaden und Kaffee aus der angrenzenden KaffeeManufaktur Crazy Sheep. Die Speisekarte des Liebesbier reicht von internationalen Gerichten bis hin zu regionalen Spezialitäten, alles frisch zubereitet aus lokalen Zutaten.

Bayreuth ist sowohl als Stadt an sich, als auch wegen seiner Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und Kulturangeboten einen Besuch wert. Doch bei all der Auswahl, die Besucher:innen vor Ort erwartet, das Markgräfliche Opernhaus ist ein absolutes Muss! Und dank der hervorragenden Anbindung an das ÖPNV- und Straßennetz ist Bayreuth auch sehr einfach und bequem zu erreichen. Von meiner Seite aus kann ich daher jedem/jeder ans Herz legen, Bayreuth einen Platz ganz weit oben in der Travel Bucket List zu sichern. Ganz nach dem Motto: Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!

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