Mein perfekter Tag in…Forchheim
Jedes „Eckla“ liebenswert fränkisch – verwinkelte, kopfsteingepflasterte Gässchen, historische Fachwerkhäuser und das Wasser der Wiesent, das zwischen und sogar unter den Häusern der Altstadt hindurchfließt: Forchheim hat Kleinstadt-Flair mit Liebe zum Detail. Und als eine der ältesten Städte Frankens bietet das Tor zur Fränkischen Schweiz auch eine Menge an spannender Geschichte.
Wie sieht ein perfekter Tag in einer der 15 Fränkischen Städte aus? Mit dieser Frage im Gepäck haben sich unsere Redakteur:innen aufgemacht und die Fränkischen Städte einen Tag lang ausgekundschaftet. Heute führt die Erkundungstour durch Forchheim – ein Ausflug in die Geschichte und zu Frankens Biertraditionen.
Forchheim eignet sich bestens für einen Tagesausflug – denn nur eine halbe Stunde von Nürnberg entfernt liegt die Kellerstadt und gilt als Tor zur Fränkischen Schweiz. Diese bietet mit ihrer abwechslungsreichen Berg- und Hügellandschaft sowie Höhlen und Burgen vielseitige Ausflugsmöglichkeiten. In diesem Blogartikel möchte ich von meinen Lieblingsplätzen und Tipps für Forchheim erzählen.
Meinen Tag in Forchheim beginne ich mit einer “Spurensuche”. Dies ist der Titel der Broschüre, welche ich in der Tourist-Information in der Kaiserpfalz abgeholt habe und die mich nun durch die Altstadt Forchheims führt. Die Kaiserpfalz befindet sich direkt im Zentrum der Forchheimer Altstadt. Das ehemalige Bischofsschloss wurde 1380 erbaut und beherbergt heute die Tourist-Information und das Pfalzmuseum mit vier Museen: das Archäologiemuseum Oberfranken, das Stadtmuseum, das Trachtenmuseum sowie das Erlebnismuseum Rote Mauer in der Bastion der Festungsanlage. An der Pfalz starten auch die Stadtführungen. Wer das Städtchen nicht auf eigene Faust erkunden möchte, dem empfehle ich die geführte Tour durch die Altstadt Forchheims, die von April bis Oktober jeden Samstag um 10:30 Uhr angeboten wird.
Forchheim, eine der ältesten Städte Frankens, hat sich mit seinen vielen Fachwerkbauten und der Festungsanlage sein historisches Erscheinungsbild bewahrt. Der ehemalige Wassergraben rund um die Befestigungsanlage wurde zu einer wunderschönen Parkanlage verwandelt, wo man im Sommer im Schatten von über 100 Jahre alten exotischen Bäumen, wie dem Kuchenbaum, Trompetenbaum oder Taschentuchbaum, eine Auszeit genießen kann. Auf meiner Erkundungstour finde ich die sogenannte “rote Mauer” (St. Veit Bastion) – an dieser hat man einen wunderschönen Blick auf Forchheim. Dort befindet sich zudem der Zugang zu den Kasematten, den Gewölbegängen der Forchheimer Festungsanlage, die aber ausschließlich im Rahmen einer Führung besichtigt werden können.
Ein besonderes Highlight ist für mich bei der Tour durch das Städtchen der Anblick der windschiefen Kammerersmühle, die auch “Schiefes Haus” genannt wird. Der idyllische Stadtteil rings um die Mühle liegt am Ufer der Wiesent, einem Nebenfluss der Regnitz und erinnert an die Kanäle in Venedig, weshalb er auch liebevoll den Namen “Klein Venedig” trägt.
Zum Mittagessen findet man im Lokal von “Feinkost Karnbaum” neben mediterranen Köstlichkeiten eine lokale Spezialität: frischen Fisch aus dem Flusswasser der Wiesent. Wer nach fränkischer Küche auf hohem Niveau sucht, sollte unbedingt das Restaurant “Zum Alten Zollhaus” besuchen. An Sommertagen kann man hier an Tischen direkt am Ufer essen. Auf der Suche nach einem modernen, urbanen Restaurant mit internationalen und vegetarischen Gerichten, wird man – wie ich – im “Lübbis” fündig. Auf der Karte finden sich Burger, Bowls, Pasta sowie kleine Gerichte – ideal für eine wohltuende Stärkung nach meiner “Spurensuche”.
Nach dem Mittagessen möchte ich die Geschichte von Forchheim live erleben. Auf dem Themenweg “Via Forte” mache ich eine abenteuerliche Zeitreise auf der Forchheimer Festungsanlage. Augmented Reality ermöglicht es, die Vergangenheit Forchheims innerhalb einer App interaktiv und virtuell in verschiedenen 3D Szenarien zum Leben zu erwecken und hautnah zu erleben.
Der Volksmund sagt: „Kein Bier vor vier!“ – daher mache ich mich gegen 16 Uhr auf, um den „Walk of Beer“, angelehnt an den berühmten „Walk of Fame“ in Hollywood, zu begehen. Der Startpunkt befindet sich an der Brauerei Hebendanz und leitet mich weiter zu jeder der drei familiengeführten Brauereien Forchheims sowie zur Brauereigaststätte Eichhorn. Vor den Brauhäusern ist jeweils ein Stern in den Boden eingelassen, über dessen QR-Code ich mir Informationen zur Geschichte der Brauereien herunterladen kann. Der fünfte Stern des “Walk of Beer” ist im Forchheimer Kellerwald am Rande der Stadt zu finden. Auf einer Fläche von 20.000 m² eröffnet sich mir hier die Auswahl zwischen 23 traditionellen Bierkellern. Neben regionalen Bieren bieten diese leckere, fränkische Gerichte von der “Kellerplatte” bis zum “Schäuferla” an. Der Kellerwald bildet während der Saison einen riesigen Biergarten unter dem Blätterdach des idyllischen Waldstücks, das ihn umgibt. Doch auch im Winter kann man sich in den ganzjährig geöffneten Kellerwirtschaften kulinarisch verwöhnen lassen.
In früheren Zeiten wurde das Bier in der Altstadt gebraut und dann zur Reifung und Lagerung in ein unterirdisches Labyrinth aus kilometerlangen Gängen unter dem Kellerwald gebracht. Früher empfahl es sich, das Bier gleich dort zu trinken, wo man es lagerte. Tische und Bänke wurden an den Kellereingängen aufgeschlagen – die Kellerwirtschaften entstanden. Meist ist über dem Keller ein Schankbetrieb errichtet worden, daraus entstand die Redewendung „auf den Keller gehen“. Durch moderne Brautechniken verloren die Felsenkeller ihre ursprüngliche Bedeutung als „Bierlager“. Heute genießen Einheimische und Gäste gemeinsam die einmalige Atmosphäre von Entschleunigung und Geselligkeit bei fränkischem Bier und regionalen Spezialitäten.
Die Saisoneröffnung der Bierkeller sowie das traditionelle Annafest in und um die Keller Forchheims sind absolute festliche Highlights, die nach der Kellersaison um den bezaubernden Weihnachtsmarkt ergänzt werden. Mit dem beginnenden Dezember präsentiert Forchheim nämlich jeden Abend um 18:30 Uhr ein Fenster seines beeindruckenden Adventskalenders. Die Besucher:innen werden von einer weihnachtlichen Lichtershow, die mit passender musikalischer Untermalung an die Fassade der Kaiserpfalz projiziert wird, verzaubert. Die Weihnachtsengel der Stadt ziehen anschließend auf der Bühne vor der Kaiserpfalz die täglichen Gewinner der Weihnachtsverlosung. Wem das noch nicht festlich genug ist, der kann sich auf dem Krippenweg durch eine Vielzahl von Krippenszenen verzaubern lassen oder sich dem Nachtwächter anschließen, der ebenfalls zur Stadt- und Krippenführung einlädt.
Ich selbst lasse meinen Tag in Forchheim bei einem Glühbier und einem Crêpe ausklingen und freue mich schon auf einen Besuch im Sommer. Dann möchte ich unbedingt die Forchheimer Sportinsel – zehn Minuten vom Stadtzentrum entfernt mit einer Vielzahl von sportlichen Aktivitäten, etwa einer Minigolfanlage und einem Skateplatz – besuchen und den Sonnenuntergang vom Gipfel des Walberla aus genießen.
Mehr über die faszinierende Geschichte und das vielfältige Angebot Forchheims gibt es unter www.forchheim-erleben.de zu entdecken. Für aktive Gäste bieten eine Vielzahl an Wanderwegen den perfekten Ausgleich zum Stadt- und Kulturgenuss. Die Anreise in die alte fränkische Königsstadt lässt sich dabei bequem per Bus und Bahn bewältigen, Details hierzu findet man unter www.forchheim-erleben.de/anreise. Wer nun noch mehr Inspiration zu Forchheim und seinen Besonderheiten sucht, wird unter www.die-fraenkischen-staedte.de/forchheim/ fündig.
Wir sind im sehr oft in Forchheim.
Immer wieder ein wunderschöner Tagesausflug.
Wir fahren auch mindestens 1 mal in im Monat in die fränkische Schweiz.
Guten Tag,
es freut uns zu hören, dass Ihnen Forchheim und Umgebung so gut gefallen. Den ein oder anderen Tipp finden Sie vielleicht auch noch hier: https://www.die-fraenkischen-staedte.de/forchheim/
Freundliche Grüße und guten Start ins Jahr 2023
Das Team des Tourismusverbandes Franken