Mein perfekter Tag in…Bamberg
Ein Besuch in Bamberg ist eine wahrlich eindrucksvolle Zeitreise. Die gesamte Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und begeistert Besucher:innen daher vor allem als Ort erlebbarer Geschichte und lebendiger Kultur.
Wie sieht ein perfekter Tag in einer der 15 Fränkischen Städte aus? Mit dieser Frage im Gepäck haben sich unsere Redakteur:innen aufgemacht und die Fränkischen Städte einen Tag lang ausgekundschaftet. Mit Berg-, Insel- und Gärtnerstadt bietet Bamberg heute einen einzigartigen historischen Dreiklang.
Stadtführung durch die Geschichte
Die Erkundungstour durch Bamberg beginne ich direkt mit einer Führung durch die Altstadt Bambergs, die ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist. Die Gästeführung leitet mich durch enge, verwinkelte Gassen zum imposanten Domplatz Bambergs, an dem sich der viertürmige Kaiserdom, die Alte Hofhaltung und die Neue Residenz mit ihrem berühmten Rosengarten aneinanderreihen. Heute beherbergen die alten Gebäude Museen, wie etwa das Diözesanmuseum, in dem einzigartige Exponate, wie die Kaisermäntel ausgestellt sind. Die Staatsbibliothek im Flügel der Neuen Residenz lockt Besucher:innen mit außergewöhnlichen Handschriften. So kann man sich etwa das Lorscher Arzneibuch und zwei Reichenauer Prachthandschriften anschauen, die ebenfalls zum Welterbe der UNESCO zählen. Vom Domberg aus geht es nach einem Stopp gegenüber der ehemaligen Fischersiedlung „Klein Venedig” weiter zum Alten Rathaus, das schon seit Jahrhunderten mitten im Wasser thront. Ein toller Schnappschuss, den man sich nicht entgehen lassen sollte!
Abstecher zum Welterbe-Besuchszentrum
Nach der Stadtführung bin ich neugierig geworden und möchte mehr über das Weltkulturerbe erfahren. Nur wenige Gehminuten vom Alten Rathaus entfernt liegt das Welterbe-Besuchszentrum, das mit seiner interaktiven Ausstellung definitiv einen Besuch wert ist und zudem recht eindrucksvoll die Bedeutung Bambergs in der Vergangenheit aufzeigt. Rund um die drei historischen Siedlungen der Bergstadt, Inselstadt und Gärtnerstadt werden die Besonderheiten des Welterbes Bamberg präsentiert und in den internationalen UNESCO-Kontext eingebettet.
Zeit für etwas typisch Fränkisches!
Nach den vielen kulturellen Stationen knurrt mir der Magen, jetzt gilt es also, die kulinarischen Genüsse Bambergs zu entdecken. Mein Weg führt mich in eine der alteingesessenen (Brauerei-)Gaststätten, in denen man ein traditionell fränkisches Mittagessen genießen kann. Und natürlich schmeckt zu einem Bamberger Schäuferla oder zur Bamberger Zwiebel das hausgebraute Bamberger Bier besonders gut. Im Gespräch mit dem Braumeister erklärt er mir nicht nur fränkische Besonderheiten, wie „ein Seidla Bier“ oder die kürzeste Bierbestellung „a U“, sondern ich erfahre auch jede Menge über die Kunst des Bierbrauens.
Zwischen Tradition und Moderne
Am Nachmittag beschließe ich, mich auf den Weg zum Kloster St. Michael auf dem Michaelsberg zu machen. Der Weg aus der Altstadt führt mich vorbei an Skulpturen internationaler Künstler wie
Jaume Plensa, Joannis Avramidis und Markus Lüpertz. Diese und weitere Kunstwerke haben nach Ausstellungen zur modernen Kunst in den letzten Jahren ihre Heimat schließlich an verschiedenen öffentlichen Plätzen der Bamberger Innenstadt gefunden. Besonders spannend ist es, den Dialog zwischen modernen Kunstwerken und historischer Umgebung wirken zu lassen.
Auf meinem Weg hinauf zur Klosteranlage folge ich zugleich auch dem Bamberger Kreuzweg. Dieser ist ein kunsthistorisches Highlight, denn er ist der älteste vollständig erhaltene Kreuzweg Deutschlands. An der Klosteranlage St. Michael angekommen, wird man für die Mühen des Aufstiegs mit einem herrlichen Weitblick über die angrenzenden Landschaften des Steigerwaldes und der Fränkischen Schweiz belohnt. In dem gemütlichen Café in der Klosteranlage gönne ich mir eine kleine Pause und probiere anschließend einen Schluck Wein – denn der wird seit der Landesgartenschau 2012 auch hier wieder angebaut. Doch auch Bierliebhaber:innen kommen voll auf ihre Kosten und können einen Abstecher in das Fränkische Brauereimuseum machen. Das befindet sich inmitten der „Wiege“ der Bamberger Biertradition, nämlich in der ehemaligen Braustätte der Benediktinermönche von St. Michael.
Bambergs „Grüner Fleck”: Die Gärtnerstadt
Wer Lust auf einen Abstecher „ins Grüne“ hat, der sollte einen Besuch in Bambergs Gärtnerstadt in Erwägung ziehen – genauer gesagt eine Erkundungstour zu den Bamberger Gärtner:innen:
Der Weg dorthin führt durch den Torbogen des alten Rathauses hinüber auf die Inselstadt. Sie ist das Zentrum Bambergs und liegt romantisch zwischen den beiden Armen der Regnitz. Im quirligen Treiben der Fußgängerzone stehen schon die ersten Gemüseverkaufsstände und weisen uns den Weg Richtung Gärtnerstadt. Diese ist städtebaulich übrigens ein echtes Unikat, denn nirgendwo sonst werden weitläufige Anbauflächen mitten im Herzen der Stadt noch für den Gemüseanbau genutzt – und das auch noch in ungebrochener Tradition.
Wer etwas Mäuschen spielen möchte, dem kann ich empfehlen, auf die Aussichtsplattform „Schiefer Turm” an der Böhmerwiese zu gehen. Von dort aus hat man einen optimalen Blick auf die Gärtnerflächen, die ansonsten meist hinter den Hoftoren der Gärtnerhäuser verborgenen bleiben. Außerdem kann man, nach vorheriger Anmeldung, den Gärtnerfamilien sogar bei der Arbeit über die Schulter schauen und dabei sein, wenn das knackfrische Gemüse geerntet wird. Selbstverständlich kann nach getaner Arbeit das lokale Gemüse auch direkt auf dem Hof gekauft werden. Frischer geht es nicht!
Wer darüber hinaus noch mehr über die Tradition und das Brauchtum rund um die Bamberger
Gärtner erfahren möchte, kann das Gärtner- und Häckermuseum besuchen. Dieses ist in einem Haus untergebracht, das noch das typische Leben der Gärtner um 1900 zeigt. Hier erfahren die Besucher:innen übrigens auch, warum die Bamberger „Zwiebeltreter“ genannt werden.
Prost auf dem Keller!
Mein erlebnisreicher Sommertag in Bamberg neigt sich langsam dem Ende zu und es wird Zeit für
eine letzte Stärkung. Die Bamberger Keller rufen! Und wer jetzt glaubt, der Weg würde uns hinab führen, ist falsch gewickelt, denn die Bamberger gehen „auf“ den Keller. Die beliebten Biergärten liegen direkt über den Lagerkellern, von wo aus schon seit Jahrhunderten das Bier direkt aus den Lagerfässern kellerfrisch ausgeschenkt wird. Und das hat dafür gesorgt, dass man in Bamberg „auf” den Keller geht. Drei traditionelle Bierkeller stehen im Bamberger Berggebiet zur Auswahl und laden zum geselligen Verweilen ein. Bei einer zünftigen Brotzeit und einem süffigen Bier kann man hier den Tag entspannt ausklingen lassen.
Zeitreisen und Spukgeschichten am späten Abend
Zum Abschluss meines Tages in Bamberg begebe ich mich am späten Abend noch auf eine Zeitreise der ganz besonderen Art. Im „Theater der Schatten“ in der kleinen Katharinenkapelle am Domplatz lassen Licht und Schatten die Geschichte Bambergs lebendig werden. Danach treffe ich noch den Bamberger Nachtwächter, der von einem seiner abendlichen Rundgänge durch die Welterbestadt zurückkehrt. Heute bleibt leider keine Zeit mehr, aber bei meinem nächsten Besuch werde ich ihn oder seine Kolleg:innen – den Bamberger Henker oder die Räuberbraut – ganz sicher auf einer ihrer nächtlichen Nachtgeister- oder Gruseltouren begleiten. Eine perfekte Möglichkeit, die Altstadt abseits der beliebten Touristenpfade noch einmal von einer ganz anderen Seite kennenzulernen!
Die Bamberger Altstadt muss einen einfach verzaubern – vom Berg mit Dom und Kloster, über die Insel mit dem pittoresken Rathaus bis hinein in die üppigen Gärten. Alle Informationen rund um einen Besuch der Stadt gibt es hier: www.bamberg.info. Mehr Inspirationen und Geschichten aus Bamberg finden sich auf der Website der Fränkischen Städte: www.die-fraenkischen-staedte.de/bamberg/. Bamberg wird umgeben von den malerischen Hügeln des Steigerwaldes auf der einen, sowie von den steilen Felsen der Fränkischen Schweiz auf der anderen Seite – ein Abstecher lohnt sich allemal!
Nach dem Lesen habe ich richtig Lust bekommen, Bamberg zu besuchen und alles selbst zu entdecken! Die Stadtführung durch die Altstadt klingt total spannend, vor allem die Mischung aus Geschichte und lebendiger Kultur. Besonders das Alte Rathaus, das einfach mitten im Wasser steht – das muss ich unbedingt mit eigenen Augen sehen!
Und dann die fränkische Küche… Bamberger Schäuferla und dazu ein frisch gebrautes Bier – klingt nach einem perfekten Mittagessen! Dass man beim Bier sogar etwas über die Kunst des Brauens erfährt, finde ich richtig cool.
Der Tipp mit der Gärtnerstadt hat mich total überrascht! Wie genial ist es bitte, dass man direkt in der Stadt frisches Gemüse kaufen kann? Das hat was total Bodenständiges.
Zum Abschluss noch „auf den Keller“ gehen, klingt nach einem richtig entspannten Tagesausklang. Dieser Bericht hat mir auf jeden Fall Lust auf Bamberg gemacht – danke für die tollen Einblicke!
Lieber Stefan,
danke für deinen begeisterten Kommentar über Bamberg – und schön, wenn dir unser Beitrag gefällt! Mehr Infos zu Bamberg findest du hier https://www.bamberg.info/ – und jede Menge Inspiration gibt es übrigens hier: https://www.die-fraenkischen-staedte.de/
Freundliche Grüße
Das Team des Tourismusverbandes Franken