Frankenwald: Sieben Minuten für ein aktives Leben

Michel Frenzel-Assih aus dem Frankenwald bringt Menschen in Bewegung: als Physiotherapeut und Osteopath in der Therme Bad Steben, als Begleiter der togolesischen Nationalmannschaft und mit seinem ehrenamtlichen Engagement.

Wenn man Wein mit Familiennamen (und Sisi mit Vornamen) heißt, passt es wunderbar, wenn man über den Frankenwein schreiben darf. Und über Frankens kulinarische Besonderheiten. Über Natur, Traditionen und Kultur. Und nicht zuletzt über unglaublich spannende und gastfreundliche Menschen, die das Urlaubsland so besonders machen. Das tue ich nun, seitdem ich vor rund 20 Jahren als Journalistin vom Bayerischen Wald in den Naturpark Altmühltal gezogen bin.

Mit den Hausbesuchen begleiten wir Einheimische bei ihrem täglichen Wirken im Urlaubsland Franken. Heute besuche ich Physiotherapeut und Osteopath Michel Frenzel-Assih in der Therme Bad Steben.

Eine Leidenschaft für Bewegung

Ein kleiner Sticker klebt an Michel Frenzel-Assihs Namensschild an der Tür seines Behandlungsraums in der Therme Bad Steben. Er zeigt die Flagge von Togo – dem Land seiner Geburt. „Im Herzen bin ich aber Franke“, sagt er stolz. Dass er auch mit ganzem Herzen bei der Arbeit ist, spüren alle, die bei ihm in Behandlung sind: ob Gäste und Patienten der Therme Bad Steben oder olympische Sportprofis.

„Meine Hände sind mein Werkzeug, das immer und überall einsetzbar ist“, beschreibt der Physiotherapeut und Osteopath die Grundlage seiner Fähigkeiten. Sie haben Michel Frenzel-Assih, den die Liebe in den Frankenwald geführt hat, viel herumkommen lassen: als Physiotherapeut der togolesischen Nationalmannschaften bei Fußball-WMs, bei Ski-WMs oder den Olympischen Spielen 2018 in Südkorea.

Ein bewegtes Leben also – und Bewegung steht auch im Mittelpunkt seiner Arbeit in der Therme Bad Steben: „Wenn akut etwas schmerzt, bin ich als Physiotherapeut da und helfe. Aber nachhaltig ist nur, wenn man selbst in Bewegung bleibt.“ Ob als Ausgleich, als Prävention oder auch vor einer Operation: „Ruhestellung ist Gift für den Körper“, betont Michel Frenzel-Assih und erklärt dies anhand des Muskelaufbaus: „Unsere Muskeln bestehen zu 80 Prozent aus Flüssigkeit. Durch zu viel Ruhe verlieren wir einen Teil davon. Wir verrunzeln innerlich.“

© gesundes-bayern.de / Gert Krautbauer

Den ganzen Körper im Blick

Und wenn es dennoch im Körper zwickt und reißt? Dann ist es für Michel Frenzel-Assih immer wichtig, den gesamten Menschen anzuschauen: etwa bei einer Bewegungsanalyse, um Fehlhaltungen oder Dysbalancen aufzuspüren, oder wenn er als Osteopath am Körper „horcht“. „Überhaupt ist Zuhören oft die halbe Miete“, erzählt er: „Wenn etwa ein junger Patient über Nacken- und Schulterschmerzen klagt, dann könnte ich einfach nur diese Stellen behandeln. Erzählt er mir aber, dass er am Wochenende feiern war, dann taste ich auch seine Leber ab. Kann ich dieser die Spannung nehmen, verschwinden oft auch die Schmerzen. Der Körper ist letztendlich wie eine Kette, bei der alles zusammenhängt.“

Geschmeidig bleibt diese Kette durch regelmäßige Bewegung. Wenn nur nicht immer dieser innere Schweinehund wäre. Gegen den empfiehlt Michel Frenzel-Assih elf Übungen, die jeweils für 30 Sekunden ausgeführt werden. Liegestütz und Wandsitz sind darunter, genauso wie Trizeps-Push-ups gegen Winkearme. Diese Übungen aktivieren den ganzen Körper und eignen sich für jeden: „Oma Hildegard muss nicht drei Minuten lang Planks machen, aber 30 Sekunden schafft auch sie. Für Bewegung gibt es keine Rente.“

© gesundes-bayern.de / Gert Krautbauer

Mit kurzen Pausen dauert diese Übungsabfolge sieben Minuten und die, da ist sich Michel Frenzel-Assih sicher, hat jeder. Er selbst macht sie morgens, bevor er Richtung Therme aufbricht, wo sein Arbeitsalltag ebenfalls alles andere als unbewegt ist: Neben seinen Behandlungen gibt er auch Kurse in Aquacycling und Aquajogging. Die erfreuen sich großer Beliebtheit, sind aber durchaus anstrengend.

Nur gut, dass Michel Frenzel-Assih auch ein hervorragender Motivator ist. Unter seiner Anleitung macht der Wassersport richtig Spaß, selbst wenn man dank der Auftriebshilfen beim Aquajogging leichte Ähnlichkeit mit einem Marshmallow beim Wasserballett aufweist. Gegen den Durst empfiehlt der Experte Wasser aus der Wiesenquelle. Sie ist eine der Bad Stebener Heilquellen und reich an Magnesium, Kalium und Calcium, allesamt wertvolle Mineralstoffe für den Nerven- und Muskelstoffwechsel und gut für den Kreislauf. Um nach dem Sport zu entspannen, geht es in den „WellnessDome“ oder in die Saunalandschaft der Therme. Anschließend empfiehlt sich eine Massage mit original Frankenwald-Schiefersteinen oder Bad Stebener Fichtenzauber-Öl. Schließlich ist die Therme auch ein Ort, an dem man sich völlige Entspannung gönnen kann, wenn man sanft im Solebecken oder im Sky-Pool treibt. Eine luxuriöse Wasserwelt also, in der der Physiotherapeut arbeitet.

© Therme Bad Steben / Thomas Kujat

Wasser als Luxus und Lebensgrundlage

Doch Michel Frenzel-Assih ist bewusst, dass es nicht überall auf der Welt so ist. Deshalb hat er 2019 den „Kekeli Togo e.V.“ gegründet. Mit speziellen Projekten unterstützt dieser Verein die Menschen in Klologo, dem togolesischen Heimatdorf der Mutter von Michel Frenzel-Assih. Dem Dorf, das geprägt ist von großer Armut, fehlenden Bildungschancen und medizinischer Versorgung sowie vom Mangel an Wasser. „Durch die neuen Brunnen und Wasserstellen, die wir mit dem Verein geschaffen haben, werden jetzt nicht nur das Dorf, sondern auch die Schule und die Krankenstation mit sauberem Wasser versorgt“, so Michel Frenzel- Assih. Mit Projekten wie diesen bringt er vieles in Bewegung – denn auch hier gilt: Bewegung, das ist Leben.

Bad Steben, das charmante Heilbad im Herzen des Naturparks Frankenwald, lädt zu Erholung und Aktivität ein. Die Therme verwöhnt mit wohltuendem Heilwasser, entspannenden Saunen und modernen Wellnessangeboten. Die wunderschöne Natur lässt sich auf zahlreichen Wander- und Radwegen erkunden, die perfekt für Aktivurlauber sind. Dank des Bahnhofs vor Ort ist der idyllische Ort bequem mit dem Zug erreichbar: Anreise nach Bad Steben. Im Kurpark, bei fränkischen Spezialitäten und einem entspannten Ortsbummel bietet Bad Steben eine Auszeit, die Körper und Seele gut tut.

Sisi Wein

Verfasst von Sisi Wein
am 17. Januar 2025 unter Allgemein, Hausbesuche Franken mit den Schlagwörtern Gesundheit, Hausbesuche, Heilbad, Kurort.

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