Ummerstadt
Ummerstadt ist mit seinen ungfähr 500 Einwohnern die zweitkleinste Stadt Deutschlands und die kleinste Stadt Thüringens. Die Stadt ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft „Heldburger Unterland“. Die Fläche der Stadt beträgt 15,7 km². Im Jahr 2011 lebten hier auf einem Quadratkilometer 32 Einwohner. Im Rahmen der Initiative Rodachtal arbeitet die Stadt eng mit 9 weiteren Gemeinden in Thüringen und Bayern auf dem verschiedensten Gebieten eng zusammen.
Die Stadt Ummerstadt liegt in der alten Kulturlandschaft Heldburger Land, die sich zwischen den Flüssen, Helling, Kreck und Rodach erstreckt, und Teil des Itz-Baunach Hügellandes ist. Es handelt sich hier um den südlichsten Teil des Freistaates Thüringen und des Landkreises Hildburghausen. Durch seine Lage am Flüsschen Rodach, das über die Itz in den Main entwässert, gehört Ummerstadt zum Einzugsgebiet des Rheins.
Die erste sichere Erwähnung Ummerstadts geht in das Jahr 837 zurück. 1319 wird Ummerstadt als Stadt bezeichnet. 1353 fällt der Ort als Erbteil der Sophie von Henneberg an deren Gemahl Burggraf Albrecht von Meißen. Tatsächlich wurde 1347 im Zusammenhang mit dem Übergang der hennebergischen Pflege Coburg als Mitgift an den Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von Meißen, Friedrich III. (der Strenge), Ummerstadt als Stadt bezeichnet. 1394 bekam Ummerstadt das Stadtrecht.
Während des Dreißigjährigen Krieges plünderten und brandschatzten die Truppen Wallensteins im September 1632 in der Stadt. Ein Großteil der Häuser und öffentlichen Gebäude einschließlich dem Rathaus und die beiden Kirchen fielen dem Brand zum Opfer.
Seit dem 18. Jahrhundert entwickelte sich die Herstellung von Töpferwaren zum wichtigsten Wirtschaftszweig der Stadt. Die Erzeugnisse der Ummerstädter Töpferwerkstätten hatten einen guten Ruf und wurden deutschlandweit verkauft. Sie verliehen der Stadt den Namen „Töpferstadt“ Nach dem Ende des 2. Weltkrieges endete jedoch die Herstellung von Tonwaren und Kacheln in Ummerstadt.
Der gesamte Stadtkern von Ummerstadt mit seinen zahlreichen Fachwerkhäusern steht heute unter Denkmalschutz. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gehört die Wehrkirche St. Andreas „oben auf dem Berg“. Sie ist eines der ältesten Gebäude der Stadt und des gesamten Umlandes. Die Kirche ist romanischen Ursprungs und von dicken Mauern umgeben. Am Friedhofseingang befindet sich als Teil der Mauer der Vorturm, der früher als Aussichtsturm und Gefängnis diente. Die Stadtkirche St. Bartholomäus liegt am Viehmarkt. Die heutige Kirche wurde anstelle der Vorgängerkirche errichtet, die 1632 abgebrannt war, wobei der Turm erhalten geblieben ist. Sehenswert ist hier die Innenausstattung mit dem Taufengel und der Orgel. Das Rathaus wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg 1682 wiederaufgebaut. Im Uhrtürmchen hängt Ummerstadts älteste Glocke, die die Brandschatzung von 1632 überstanden hat. Mit großer Sorgfalt haben die Bürger das stadteigene, denkmalgeschützte Brauhaus erhalten, wo noch regelmäßig Bier gebraut wird. Die noch heute in der Stadt vorhandenen fünf Laufbrunnen brachten Ummerstadt den Beinamen „Fünf-Brunnen-Stadt“ ein. Ein kurzer Spaziergang zur Rundbogenbrücke aus dem 16. Jahrhundert, die über das Flüsschen Rodach führt, lohnt ebenfalls.
Traditionelle Feste, wie das Brauhausfest im Juni und die Kirmes im Oktober, der Weihnachtsmarkt am 3. Advent, laden Besucher aus nah und fern ein, der Stadt einen Besuch abzustatten.
Zusatzinfos
- Höhe über nN:
- 283m
- Einwohner:
- 490
- Gästebetten:
- 10