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Wilhelmsdorf

Wilhelmsdorf wurde 1686 von Hugenotten gegründet, die aus Frankreich geflohen waren, weil dort der „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. den Protestantismus verboten hatte. Das Gebiet von Wilhelmsdorf gehörte damals dem lutherischen Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth.

Da die Flur nicht sonderlich groß war, konnten sich die ersten Bewohner nicht von der Landwirtschaft ernähren. Erst die Ansiedlung hugenottischer Strumpfwirker brachte einen gewissen Wohlstand: Eine neue Kirche und ein Pfarrhaus wurden gebaut, Schulen gegründet und es entstanden zum Teil recht stattliche Häuser. In diesen Halb-, Drittel- und Viertelhäusern wohnten zwei, drei oder gar vier Familien – nicht zur Miete, sondern als Eigentümer. Auf kleinstem Raum war leben und arbeiten miteinander verbunden – das gab dem Ort seine heute noch erkennbare besondere Struktur.

Bis in das 19. Jahrhundert hinein amtierten stets zwei Bürgermeister gleichberechtigt nebeneinander und es gab zwei Pfarrgemeinden. Den Reformierten gehörte die im Jahre 1754 eingeweihte Hugenottenkirche und die Lutherischen gehörten der evangelischen Kirchengemeinde Emskirchen an. Erst 1954 wurde Wilhelmsdorf eine selbstständige Kirchengemeinde.

Durch die Gründung einer Reißzeugfabrik wurde der Grundstein für eine neue Industrie und neuen Wohlstand gelegt. Ernährte früher das Strumpfwirkerhandwerk die Bewohner, so fanden nun die meisten ihr Auskommen durch die Reißzeugmacherei und ihre Nebengewerbe. Das Zirkelmuseum im Rathaus zeigt die Anfänge dieses Handwerkes im Dorf. Dort ist auch die historische Entwicklung von Wilhelmsdorf mit Texten und Bildern dargestellt. Zur Reißzeugindustrie gesellten sich inzwischen eine ganze Reihe von innovativen Forschungs-und Produktionsstätten vor allem im Bereich der Kunststofftechnik. Mehrere Handwerksbetriebe ergänzen die Gewerbetätigkeit. Damals wie heute gibt es in Wilhelmsdorf Firmen mit Weltruf. Wilhelmsdorf gehörte zu den ersten Gemeinden im Landkreis, auf deren Gebiet Windkraftanlagen mit Bürgerbeteiligung errichtet wurden.

Die Gemeinde ist Teil der Metropolregion um den Ballungsraum Nürnberg / Fürth / Erlangen. Die Entfernung zum Flughafen Albrecht Dürer Nürnberg beträgt etwa 30 Kilometer. Zum Bahnhof Emskirchen sind es nur drei Kilometer. Die gute Verkehrslage an der Staatsstraße 2244 und neben der neuen Trasse der Bundesstraße 8 sowie attraktive Busangebote werden dazu beitragen, den Herausforderungen des zunehmenden internationalen Wettbewerbs gerecht zu werden. Moderne Arbeitsplätze und familienfreundliche Baugebiete, eine moderne Verwaltung und ein aufgeschlossener Gemeinderat sichern die Zukunft als liebens- und lebenswerte Heimat mit unverwechselbarem Charakter und gesundem Wachstum.

Wilhelmsdorf ist immer einen Besuch wert:

  • in der Hugenottenkirche können Sie Eindrücke über die reformierte Glaubenshaltung gewinnen (www.wilhelmsdorf-evangelisch.de)
  • eine traditionelle fränkische Küche mit regionalen Erzeugnissen und umfangreichem Bettenangebot finden Sie bei einer ausgezeichneten Gastronomie
  • zwei Schnapsbrennereien laden zum Probieren ein (www.brennerei-blaufelder.de, www.brennereistuben.de)
  • die Gemeinde verfügt über gut gepflegte Wander- und Flurwege durch Wiesen und Wälder der Umgebung und mit Anbindung an das Radwegenetz der Landkreise
  • durch ein aktives und vielschichtiges Vereinsleben bietet Wilhelmsdorf ein breites sportliches und kulturelles Angebot
  • das Zirkelmuseum im oberen Teil des Rathauses gewährt einen Einblick in die Entwicklung der Reißzeugindustrie und wird vom Heimatverein geführt (www.zirkelmuseum.de)
  • es gibt Bäcker, Metzger, Friseur, eine Filiale der Sparkasse u.v.m.

Zu Wilhelmsdorf gehören die viel älteren Ortsteile Ebersbach und Oberalbach sowie die Weiler Stadelhof, Unteralbacher Mühle und Trabelshof (erstmals erwähnt im Jahre 1136).

Zusatzinfos

Höhe über nN:
348m
Einwohner:
1510
Gästebetten:
62