Ludwigskanal bei Berching
Der bayerische König Ludwig I. nahm die Idee einer Verbindung zwischen Donau und Rhein - die bereits Karl der Große 793 mit den Fossa Carolina (bei Treuchtlingen) verwirklichen wollte - wieder auf und ließ 1837 -1846 zwischen Bamberg und Kelheim den Ludwig-Donau-Main-Kanal bauen. Auf der 172 km langen Kanalstrecke verkehrten allerdings nur Schiffe mit einer Länge bis zu 32 m und einer Breite bis 4,45 m, die von Pferden gezogen wurden. Dabei mussten die Schiffe zur Überwindung des Jurarückens zunächst aus dem Altmühtal kommend 80 m angehoben und anschließend 187 m in das Maintal abgesenkt werden. Genau 100 Schleusen waren damals notwendig, um die Wasserscheide zwischen Donau und Main zu überbrücken. Bei den meisten Schleusen stand auch ein Schleusenwärterhaus, in dem die Schleuser gewohnt haben. Bei Berching können Sie bei der Schleuse Nr. 25 so ein Schleusenwärterhaus sehen. Hier steht auch eine Infotafel zur Geschichte des Kanals und mit Erklärungen zur Schleuse.
Bald konnte sich die Treidelschiffahrt auf dem Kanal gegenüber der mächtigen Konkurrenz der schnelleren Eisenbahn nicht mehr behaupten und in den 1940er Jahren wurde die Schifffahrt endgültig eingestellt. Was blieb, ist eine reizvolle Idylle: Aus dem teilweise sumpfigen Kanalbett leuchtet im Frühsommer die große gelbe Blüte der seltenen Wasser-Schwertlilie hervor.
Rad- und Wanderwege entlang des alten Kanals bietet alle Möglichkeiten für eine attraktive und erholsame Urlaubszeit. Der Ludwigkanal kann gelegentlich auch im ursprünglichen Sinne genutzt werden. Mühlhausen und Burgthann organisieren Pferde-Treidelfahrten wie in alten Zeiten. Die ehemaligen Ziehwege auf beiden Seiten des Kanals besitzen oftmals noch ihre schattenspendende Baumbepflanzung.