Museum Schloss Ratibor
Das gestickte Geschenk der Markgräfin
Das Museum befindet sich im zweiten Stock des einst markgräflichen Schlosses Ratibor in Roth. Der Rundgang führt durch die Wohn- und Repräsentationsräume der letzten Schlossbesitzer, der Industriellenfamilie von Stieber. Die Einrichtung ist eines der wenigen vollständig erhaltenen Beispiele historistischer Wohnkultur der Gründerzeit.
Schon im Flur trifft man auf besondere Exponate mit Bezug auf die Hohenzollern wie etwa die „Große Vettersche Karte” des Markgraftums Ansbach. Auf diesem fast zweieinhalb Quadatmeter großen Kupferstich werden Orte und Landschaften detailreich wiedergegeben – selbst der Galgen der Stadt Roth wurde nicht vergessen. Ebenfalls im Flur befindet sich die Rother Stadtfahne. Der Überlieferung nach wurde sie in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts eigenhändig von Markgräfin Friederica Louise gestickt und den Rother Bürgern zum Geschenk gemacht.
Die weiteren Museumsräume widmen sich verschiedenen Aspekten der Stadtgeschichte wie dem Rother Asyl, der Frömmigkeit oder dem Schicksal der jüdischen Gemeinde. Auch verschiedene Bereiche des Alltagslebens werden dargestellt, etwa durch Puppenstuben, Trachten, Schmuck, Hausrat und fränkische Hafnerkeramik. Einrichtungsgegenstände der ehemaligen Schlossausstattung verbinden das Museum mit den historischen Räumen des ersten Stockes.
Dort befindet sich zudem ein kleiner Galerieraum mit Werken des Rother Malers Anton Seitz, einem bedeutenden Vertreter der Münchner Schule.