Stadtkirche St. Johannes
Fürstengruft und Hort kostbarer Bücher
Bis 1731 dient die Stadtkirche St. Johannes der Täufer in Neustadt a.d.Aisch als Grablege der Hohenzollern. Insgesamt 22 Familienangehörige werden in der Gruft beigesetzt.
Zum Baubeginn der Kirche gibt es keine eindeutigen Angaben. Fertiggestellt ist sie vermutlich um 1440, darauf weisen Jahreszahlen auf dem Sakramentshäuschen und auf Gemälden hin. Ursprünglich als dreischiffige Säulenbasilika angelegt, erfährt die Kirche im Inneren mehrere Um- und Anbauten. Die nachhaltigsten Eingriffe erfolgen mit der Entfernung der steinernen Figuren vor den Säulen und der Aufstockung der Emporgeschosse. 1817 wird die Fürstengruft zugeschüttet, 1820 folgen die anderen Grablegen.
Im Inneren der Stadtkirche sticht der spätgotische geschnitzte Flügelaltar hervor. Die Szene von der Kreuzigung Jesu im Mittelteil umrahmen fast vollplastisch ausgearbeitete Figurengruppen in felsiger Landschaft. Dagegen sind die Seitenflügel mit der Auferstehungs- und der Ölbergszene als Flachrelief gestaltet. Die Predella zeigt eine Abendmahlszene und weist mit den seitlichen Wappen auf die Stifter des Altarbildes hin. Links ist das brandenburgische Wappen von Friedrich dem Älteren zu sehen, rechts das sächsische Wappen von Anna von Sachsen, der zweiten Ehefrau von Albrecht Achilles.
Die Kirchenbibliothek über der Sakristei wird 1525 während des Bauernkriegs angelegt. Mönche aus dem nahen Franziskanerkloster in Riedfeld bringen hier ihre Bücher in Sicherheit. Seitdem werden die Dekane in Neustadt a.d.Aisch darauf verpflichtet, bei ihrem Weggang der Kirchenbibliothek eines ihrer wertvollsten Bücher zu spenden. Sie beherbergt bis heute eine besondere Sammlung von Büchern und Urkunden, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht.