Nürnberg als Reichsstadt: Kaiserlicher Liebling
Unter den fränkischen Reichsstädten glänzte Nürnberg mit einer Vorrangstellung, gehörte es doch zu den kaiserlichen Lieblingsorten.
Seit 1414 wurden in Nürnberg die Reichskleinodien – Krone, Zepter und Reichsapfel – aufbewahrt, ohne die keine kaiserliche Macht legitim sein konnte. Trotz aller Kaisertreue pochte die Reichsstadt stets auf ihre Unabhängigkeit. So entstand eine außergewöhnliche Symbiose, deren Spuren die Altstadt prägen.
Stets bereit für kaiserlichen Besuch
Eigentlicher Stadtherr war der Kaiser. Sein wohl größtes Wahrzeichen: die Kaiserburg. Das Untergeschoss der Stallungen wurde ständig für die kaiserlichen Pferde freigehalten und die doppelgeschossige Kapelle war mit einer eigenen Herrscherempore ausgestattet. Die eigentliche kaiserliche Hofkapelle aber war die Frauenkirche auf dem Hauptmarkt, wo auch die Reichsinsignien vorgezeigt wurden. Hier prangen noch heute nebeneinander die Wappen der Kurfürsten, des Reiches und der Stadt.
Viele seiner Schätze hat Nürnberg der Stiftungsfreudigkeit seiner Patrizier zu verdanken. Sie statteten die Kirche St. Lorenz mit wertvollen Kunstwerken aus und kümmerten sich um das soziale Leben der Stadt: Das Heilig-Geist-Spital zum Beispiel ist die größte Stiftung einer Einzelperson im Mittelalter.