Handel und Wandel in Weißenburg
Weißenburg – einzige fränkische Reichsstadt mit römischer Vergangenheit – verdankte seinen Wohlstand der hervorragenden Lage am Knotenpunkt wichtiger Straßen und seinem Reichtum an Wäldern und fruchtbaren Böden.
Weißenburg i.Bay war ein wichtiges mittelalterliches Logistikzentrum. In der mit nur 2.000 Einwohnern recht kleinen Reichsstadt kreuzten sich die „Nibelungenstraße” von Paris über Worms, Passau und Wien bis nach Ungarn und die von der Ostsee kommende „Bernsteinstraße”. So konnten auch die örtlichen Händler ihre Waren bis nach Oberitalien absetzen.
Im Spätmittelalter verlagerten sich die Handelswege. Geld wurde nun durch Ackerbau und Handwerk in Weißenburg verdient. Die größte wirtschaftliche Stütze aber war der weitläufige Stadtwald (seit 1338), den man heute bei vielen Naturerlebnis-Aktionen entdecken kann.
Geschichte im Museum
Zu Weltruhm gelangten die Weißenburger durch ihre Gold- und Silbertressenfabrikation, von der heute noch die komplizierten Webstühle im Reichsstadtmuseum erzählen. Das Museum versammelt alle Aspekte des reichsstädtischen Lebens vom kaiserlichen Wappenbrief über die glänzenden Ratskannen bis zum Kerkertor – schließlich hatte Weißenburg als Reichsstadt das Recht, über Leben und Tod zu richten. Den Scharfrichter mussten sich die Bürger aber meist von benachbarten Städten „ausleihen”.