Tag des offenen Denkmals 2024

Die Martinskirche, die so imposant hoch oben über der Altstadt thront, ist seit Jahrhunderten das Wahrzeichen der Stadt Greding. Doch nicht nur das: Sie ist darüber hinaus auch die größte romanische Basilika im Bistum Eichstätt und stellt das kunsthistorisch bedeutendste Gebäude Gredings dar. Die ältesten Gebäudeteile, die fünf unteren Turmgeschosse, stammen aus dem späten 11. Jahrhundert. Die heutige Basilika wurde Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut und durch den Eichstätter Bischof Otto (1182-1196) geweiht. Durch bauliche Veränderungen im Kircheninnern wurden im 16. Jahrhundert die beiden vorderen Rundbogenarkaden ausgebrochen und zu einer Spitzbogenarkade vereinigt, um ein östliches Querschiff zu gewinnen. Bei einer Kirchenrenovierung von 1965 bis 1967 wurde der ursprüngliche Bauzustand jedoch wiederhergestellt.

Die Bemalung der Hauptapsis stammt aus der Erbauungszeit der Basilika und zeigt Christus auf dem Regenbogen sitzend, in der linken Hand die Weltkugel haltend, die Rechte zum Segen erhoben. Umrahmt wird dieses Motiv von den Symbolen der vier Evangelisten. Im Mittelschiff zeigt ein Fresko aus dem 15. Jahrhundert den Kirchenpatron St. Martin auf einem Schimmel, wie er seinen Mantel mit dem Schwert für einen Bettler teilt. Das große Christophorus-Bild weiter vorne im Mittelschiff entstand um 1370. Am dritten Pfeiler der Nordseite befindet sich eine kleine Darstellung der hl. Dorothea mit Blumenkorb und Palme aus der Zeit um 1420. An der gegenüberliegenden Arkade auf der Südseite zeigt ein Fresko aus dem 14. Jahrhundert den gekreuzigten Heiland mit vier Heiligenfiguren.

Neben den Südfenstern befinden sich einige Renaissancemalereien aus dem Jahr 1588, u.a. lassen sich die Apostel St. Johannes, St. Jakobus und St. Andreas erkennen.

Der romanische Taufstein hinten vor der linken Wand des Längsschiffs stammt wohl aus dem Hochmittelalter, der Erbauungszeit der Martinsbasilika. In die Wand selbst sind einige Grabsteine aus unterschiedlichen Jahrhunderten eingelassen.

Zum Tag des offenen Denkmals, der am 08. September 2024 unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ stehen wird, bietet der Landkreis Roth im Rahmen seines Gesamtprogramms auch eine kostenlose Führung durch die Basilika St. Martin an. Stadt- und Kirchenführer Wolfgang Tratz wird dabei allen interessierten Besuchern in die Geschichte und in so manches Geheimnis dieses einzigartigen Sakralbaus einweihen. Die Führung beginnt um 14.00 Uhr; Treffpunkt ist am Kircheneingang. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.