Kurven und Touren in Frankens nördlichster Region
Der Frankenwald, ein Naturpark von herber landschaftlicher Schönheit. Das Eldorado für alle Biker, die abwechslungsreiche Straßen lieben, eine raue, aber satte Natur, den Wechsel faszinierender Hochebenen mit dichten Wäldern und geheimnisvollen Tälern und bezaubernden, alten Ansiedlungen, in denen traditionelles Handwerk bis heute lebendig geblieben ist.
Ob Frankenwald-Hochstraße oder die kurvenreichen Landnebenstraßen - für Begeisterung ist bei jedem gesorgt.
Kulmbach, die berühmte Bierstadt mit der markanten Kulisse der Plassenburg ist ohne Zweifel das Tor zum Frankenwald. Genau der richtige Einstieg, um Richtung Norden zu touren, vorbei an so bemerkenswerten Orten wie Kronach mit der Festung Rosenberg, einer der größten mittelalterlichen Burgen Deutschlands, oder Mitwitz mit dem beeindruckenden Wasserschloss. Schnell ist es dann soweit: Nur wenige Kilometer nördlich von Kronach nimmt die Frankenwald-Hochstraße ihren Lauf auf. Erst schlängelt sie sich durch das schattige, lauschige Tettau-Tal, rasch steigt sie dann immer höher an, bis man die oberen Lagen des Frankenwaldes erreicht. Leuchtend grün sprießt die Natur auf immerhin 700 Höhenmetern. Das Hochland der fränkischen Rennsteigregion ist ein markanter Landstrich, geprägt durch seinen Waldreichtum und die Ursprünglichkeit der Natur. Eine imposante Glasindustrie oder das Tropenhaus Klein Eden vermutet man direkt an der Grenze zu Thüringen auf den ersten Blick nicht. Früher „Zonenrandgebiet“ und heute ein beliebtes Ausfl ugsziel auch für Naturliebhaber am „Grünen Band“ – dem früheren Grenzstreifen – oder auch für Wanderer, die auf dem geschichtsträchtigen Rennsteig unterwegs sind, der ein Stück auch entlang der Frankenwaldhochstraße führt.
Die Hochstraße selbst ist zu einem Highway ausgebaut. Vor einem das graue Asphaltband, links und rechts dichter Wald. Ein wunderbares Fahrgefühl, vor allem für jene, die es schneller mögen. Dann ab Steinbach a.Wald lichten sich die dunklen Wälder und man taucht ein in die Hügellandschaft der Hochebene. Wunderbare Ausblicke bis nach Thüringen begleiten die Fahretappe. Hier wird die Frankenwald-Hochstraße zu einer herrlich kurvenreichen Strecke, auf und ab geht es, hinab ins Tal und dann gleich wieder hoch.
Man durchfährt kleine Städtchen, deren dunkle, mit Schindeln verkleidete Häuser den Einfluss des nahe gelegenen Thüringer Schiefergebirges verraten. Immer spannender gestaltet sich die Fahrt, verbindet doch die Frankenwald-Hochstraße als gewundenes Band alle sehenswerten Highlights der Region. Über die Hochebene mit wechselnden Wald- und Wiesenabschnitten geht es nach Bad Steben. Das mit 600 Metern höchstgelegene Bayerische Staatsbad liegt hübsch in einem von Wäldern umrahmten Hochtal und ist bekannt für seine ungewöhnliche Heilmittelkombination aus Radon, Kohlensäure und Moor. Sehr ruhig, kein Verkehrslärm, so fährt man kurvenreich vorbei an zahlreichen Kurhäusern, Parkanlagen und schicken Hotels der Jahrhundertwende. Kontrastprogramm pur bietet von hier aus ein Abstecher ins Höllental. Vorbei am hoch gelegenen Lichtenberg, das bis heute von der mittelalterlichen Burganlage bekrönt wird, windet sich die Landstraße durch das enge, von der Selbitz durchflossene Tal hinab bis an den Rand des Frankenwaldes, wo die Grenzen von Bayern und Thüringen aneinanderstoßen.
Von Bad Steben geht es weiter über die Frankenwald-Hochstraße hinab ins Tal der Ölsnitz, einem wunderschönen, grünen Tal. Tief eingeschnitten hat sich das Flüsschen in das Schiefergestein und schlängelt sich, begleitet von der kurvenreichen Landstraße, hinab zur Rodach. Unvermutet folgt eine dunkle Wegstrecke. Einem Tunnel gleich fährt man in engen Spitzkehren zwischen dicht stehenden Bäumen. Dann zwischen Geroldsgrün und Schwarzenbach a.Wald öffnet sich die Landschaft zu weiter Flur, und schließlich geht es durch das Tal der Wilden Rodach, breit und sonnendurchflutet. Entlang der Landstraße türmen sich riesige Stöße voll unbehandelter Baumstämme, jede Menge Holz, dem einstigen Haupterwerbszweig des Frankenwaldes. Eine Reihe schmucker Häuser und einladender Gaststätten folgt dem Flusstal bis Schwarzenbach a.Wald am Fuße des Döbraberges.
Entspannt und dennoch voll Variationen lässt sich das südliche Gebiet des Frankenwaldes unter die Räder nehmen. Die reizvolle Region wird von vielen kleinen Tälern durchfurcht. Das Tal der Lamitz zweigt an der Wilden Rodach ab. Ungemein eng zwängt sich das Flüsschen und mit ihm die Landstraße zwischen den Hügeln hindurch. Auch jenes der Rodach oder das Köstenbachtal. Beschaulich, leuchtend grün und wunderbar ruhig, die Straße schmal, gerade einmal von einer Autobreite, und doch ideal zum relaxten Touren. So geht es von einem Flusslauf zum nächsten, eine beschauliche Runde zum Abschluss dieser abwechslungsreichen Tour.
Touristische Informationen
Routen-Hinweise
Viel Fahrspaß bietet flotten Fahrern die „schnelle", gut ausgebaute Frankenwald-Hochstraße mit ihrem perfekten Asphalt und den weiten Kurven. Abwechslungsreich und kurviger geht es meist auf den kleineren Landnebenstraßen zu, die sich noch unverfälscht durch die Natur ziehen.
Hier ist es meist recht ruhig, die Verkehrsdichte ist gering. Sehr reizvoll gestaltet sich zudem der Fahrtwechsel von tiefen, schattigen Tälern zum luftigen, weiten Hochland, das faszinierende Fernsichten bietet. Immer wieder passiert man kleine Ortschaften, die nicht selten an Steilhängen platziert, mit beachtlichen Steigungen und Kurven aufzuwarten haben. Das ist motorradfahrerische Abwechslung pur!
> Frankenwald-Hochstraße
> Von Tal zu Tal. Tettau-Rodach-Wilde Rodach-Lamitz-Köstenbach
Interessantes
Eine wilde Region
Der Frankenwald gibt sich gerne herb, ein unergründlicher Landstrich, von rauem Klima, tiefen Wäldern und schattigen Tälern geprägt. Doch zugleich sonnendurchflutet gewährt er vom Hochland aus beeindruckende Panoramen. Bis zu 800 Meter hoch erhebt er sich mit dem Döbraberg und schließt geologisch an den Thüringer Wald im Norden an.
Ein Gebiet, das seit der Wende wieder gerne besucht wird, verbinden sich doch am „Grünen Band", der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze, der Frankenwald und der Thüringer Wald zu einem attraktiven Ziel für alle Freunde von Natur und Landschaft. Seit dem Spätmittelalter bildet den Haupterwerbszweig der Bevölkerung die Holzwirtschaft, denn zur landwirtschaftlichen Nutzung eignen sich die kargen Böden nur bedingt. Das viele Holz wird in den Tälern, vor allem im Rodachtal zur Weiterverarbeitung jahrelang gelagert und zum Schutz gegen Austrocknung mit Wasser besprenkelt. Daneben versorgt die waldreiche Gegend die deutschen Wohnzimmer alljährlich mit Millionen von Weihnachtsbäumen.